Die Anfang dieses Jahres eingeführten Unisex-Tarife bei Versicherungen haben steigende Preise für die inzwischen geschlechtsneutral kalkulierten Versicherungspolicen zufolge, so die Stiftung Warentest.
Vor allem private Kranken- und Rentenversicherungen, Kfz-Versicherungen, Risikolebensversicherungen sowie Berufsunfähigkeitsversicherungen sind von den neuen Tarifen betroffen. Vor der Umstellung auf Unisex-Tarife haben Frauen und Männer bei diesen Versicherungen zum Teil sehr unterschiedliche Beiträge zahlen müssen. In der privaten Kranken-und Rentenversicherung sowie in der Berufsunfähigkeitsversicherung zahlten Frauen deutlich höhere Beiträge, während Männer bislang bei Kfz- und Risikolebensversicherungen höhere Tarife zahlten. Mit Beginn des Jahres 2013 sind diese Tarife geschlechtsneutral angepasst worden. Dies bedeutet, dass die Höhe der einzelnen Beiträge nicht mehr vom jeweiligen Geschlecht abhängig gemacht werden darf.
Daraus resultiert jedoch nicht, wie erwartet, eine Preisreduktion, sondern ein Anstieg des Preisniveaus, wie durch eine Studie des unabhängigen Analysehauses MORGEN & MORGEN bestätigt wird. Seit der Umstellung der Tarife zahlen Frauen in der privaten Krankenversicherung durchschnittlich genauso hohe Beiträge wie zu Zeiten der Bisex-Tarife und Männer müssen in etwa 20 Prozent mehr zahlen als zuvor. Besonders deutlich wird das gestiegene Preisniveau bei der Risikolebensversicherung, wie eine Untersuchung von Stiftung Warentest verdeutlicht. Mehr als 30 Anbieter von Risikolebensversicherungen wurden untersucht. Das Ergebnis belegt, dass Frauen nach der Einführung der neuen Tarife durchschnittlich 31 Prozent mehr und Männer lediglich 9 Prozent weniger zahlen. Dieser Test kann ausführlich in der Zeitschrift „Finanztest“ (04/2013) nachgelesen werden. Bei der privaten Rentenversicherung führen die Unisex-Tarife zu einer durchschnittlich geringeren Rente für Männer bei gleicher Beitragszahlung.
Allerdings kann auch nach dieser Umstellung der Tarife noch Geld gespart werden. Dazu bedarf es einer richtigen Anbieterauswahl. Besonders bei Risikolebensversicherungen, privaten Krankenversicherungen und Berufsunfähigkeitsversicherungen lassen sich teilweise hohe Unterschiede hinsichtlich der Beitragshöhe feststellen. Beim Abschluss einer Risikolebensversicherung sind laut Stiftung Warentest Unterschiede von bis zu 400 Euro pro Jahr möglich. Folglich ist nicht nur die individuelle Bedarfsermittlung von Bedeutung. Auch die Auswahl der Anbieter wird zunehmend wichtiger. Wer sich eigenständig zu diesem Thema informieren möchte, kann unabhängige Ratgeber, wie beispielswiese Stiftung Warentest, oder entsprechende Internetportale rund um das Thema Versicherungen nutzen.
Ist jedoch eine persönliche Beratung gewünscht, bietet sich die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen an. Gegen Zahlung eines Entgeltes in Höhe von 40 Euro werden dort Versicherungsberatungen angeboten. Die Versicherungsexperten vor Ort beraten die Bürger bezüglich des jeweils individuellen Bedarfes in den elementaren Versicherungssparten. Eine solche unabhängige Beratung in der Nähe von Lindlar finden sie in der Beratungsstelle Bergisch Gladbach.
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