Wir hatten heute die Gelegenheit den Initiator des Experimentes „Trace my money“, Oliver Müller, zu interviewen und mit Ihm über seine Ziele zu sprechen. Das Projekt ist seit kurzem online und läuft gerade an. Es sollen mit Hilfe von modernen Kommunikationsmitteln wie Facebook und Co, Internet und Smartphones Menschen motiviert werden den Weg bestimmter Geldscheine durch Europa aufzuzeichenen.
Lindlarer: Das Projekt ist ja schon eine außergewöhnliche Idee, was erhoffst Du Dir daraus?
Oliver Müller (tmm): Eigentlich nichts bestimmtes, ich bin nur neugierig ob ich es schaffen kann wildfremde Menschen zu motivieren hier mitzumachen und den Weg des Geldes durch Europa zu verfolgen.
Lindlarer: Wie genau funktioniert das?
Oliver Müller (tmm): Ich habe ein paar Geldscheine mit der Internetseite www.trace-my-money.com versehen und dem Zusatz „Follow me“ in der Hoffnung, dass die Menschen mir ein Bild des Scheines mit ein paar Informationen wo sie den Schein erhalten haben, was sie dafür kaufen werden etc. zusenden. Das ganze poste ich dann auf der Projektseite und visualisiere den Weg des Geldes mit Hilfe einer Landkarte.
Lindlarer: Wo denkst Du sind denn die Probleme?
Oliver Müller (tmm): Na ja, in der heutigen Zeit wird jeder täglich mit dubiosen EMails bombardiert, in denen Links zu anderen Seiten aufgeführt sind, da ist es nicht einfach einen Menschen mit einem handschriftlichen Link zu einer Webseite auf einem Euroschein zu bewegen diese Seite aufzurufen und sich dann auch noch aktiv zu beteiligen.
Lindlarer: Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen?
Oliver Müller (tmm): Mich hat schon immer interessiert was mit „meinem“ Geld passiert, wenn ich mir dafür ein paar Brötchen oder ähnliches gekauft habe. Welchen weg „geht“ der Schein, welche Geschichte könnte er erzählen? Und vor ein paar Tagen habe ich im Fernsehen zufällig eine Geschichte gesehen, wo ein junger Mann mit Hilfe von Facebook versucht hat einen Absender zu ermitteln, der auf einem Geldschein einen Geburtstagsgruß in italienisch hinterlassen hat. Da habe ich spontan gedacht, das kann man auch umgekehrt ausnutzen.
Lindlarer: Welche Vorbereitungen hast du getroffen
Oliver Müller (tmm): Ich habe die Internetseite erstellt, die Adresse registriert, eine Fanseite auf Facebook erstellt und ein paar Scheine in Verkehr gebracht.
Lindlarer: Wie viele Scheine sind unterwegs?
Oliver Müller (tmm): Zur Zeit habe ich drei 5€ Scheine, zwei 10€ Scheine, einen zwanziger und einen fünfziger auf die Reise geschickt.
Lindlarer: Alle hier in Lindlar?
Oliver Müller (tmm): Nein, die sind in unterschiedlichen Orten, wie Leipzig oder Winterwijk (Niederlande) aber auch in Lindlar oder Köln gestartet.
Lindlarer: Wie viele willst du denn noch in Umlauf bringen?
Oliver Müller (tmm): Das mache ich ein bisschen von den Rückmeldungen abhängig. Wahrscheinlich folgen in den nächsten Tagen noch ein paar.
Lindlarer: Gibt es schon Rückmeldungen von Menschen, die einen Schein in die Hände bekommen haben?
Oliver Müller (tmm): Nein, leider bisher noch nicht, das Projekt läuft aber auch erst circa eine Woche. Ich rechne nicht damit. dass ich bombardiert werde mit EMails, aus den o.g. Gründen, hoffe aber dennoch, dass ich den ein oder anderen neugierig mache.
Lindlarer: Wir wünschen Dir viel Erfolg mit der tollen Idee und halte uns bitte auf dem Laufenden!
Oliver Müller (tmm): Danke sehr, das mache ich gerne!
Wer Interesse hat das Projekt zu verfolgen sollte sich die Seite www.trace-my-money.com unbedingt anschauen und Fan bei Facebook werden.
Bildquellen
- tmm-logo: Oliver Müller
- trace-my-money-banner_lindlarer: Olliver Müller / Komposition: Sascha Fornoff