Guten Morgen liebe Lindlarer und Mitstreiter im Fall „Regresse und Budgetierung“ Dr. Jörg Blettenberg, Lindlar!
Herr Dr. Blettenberg ließ uns die nachfolgenden Zeilen zukommen und bittet um Ihre geschätzte Aufmerksamkeit!
An das
Aktionsbündnis
„Wir für Dr. Blettenberg“
Wahrnehmung und Entwicklungen:
In meiner Regresssache hätte nach dem Willen der KV und Krankenkassen wegen der Medienpräsenz eigentlich schon alles still und leise am Ende des Jahres im Wege eines Vergleiches beendet sein können. Dieser sollte schmerzhaft sein mich aber nicht „umbringen“ .Ich war einfach zu präsent in den Medien und lästig wie eine Hämorrhoide.
Dann gab es plötzlich keinen Beschwerdeausschuss mehr, der notwendig für die Regulation gewesen wäre. Als er dann im April wieder da war, drei Monate Stillstand in allem, sollte es dann losgehen. Alles schien geregelt und wieder war da Stillstand. Nach endlosem Bohren dann die Nachricht, zwei kleine Kassen wollen das nicht, dies muss dann den Gesamtvorständen vorgelegt werden.
Was macht man nun als Betroffener, was all diejenigen, die mir helfen wollen. Da hinter all dem System steckt mit dem Ziel Ruhe zu erzwingen, ich kam mir manchmal vor wie der Hund mit einem Stock, vor dessen Maul die Wurst begehrlich hängt. Aktionen des Bündnisses wurden deshalb immer wieder verschoben und neu geplant, weil immer wieder ein Scheidepunkt Termin in Aussicht gestellt wurde. Alles sehr frustrierend und sicherlich von der Gegenseite ins Kalkül gezogen.
Nun wie geht und ging es weiter??
Wieder nach vielem Nachfragen wurde dann die Entscheidung mitgeteilt, die die KK Vorstände landesweit getroffen haben sollen. Es soll nun neu und weiter verhandelt werden aber mit klaren Regeln. Keine Presse und absolutes Stillschweigen, ich sei ein besonderer Einzelfall und zukünftig solle ich mich an die Budgets halten.
Anmerkung: Mit dem normalen Budget kann ich meine speziellen Patienten aber gar nicht behandeln.
Nun sind zwei Verhandler bestimmt, die dann nachverhandeln. Dies wird und soll sicherlich noch schmerzhafter sein. Begleitend nun hat das LSG Essen für 2010 den Entscheid des ausgesetzten Heilmittelregresses angekündigt, nach 7 Monaten! im Eilverfahren. Dies wird, da ich nicht unbedingt mit der Zustimmung der Kassen und KV auf Aussetzung hoffen kann und im Eilverfahren das LSG höchste Instanz ist, dass ich wieder und wahrscheinlich noch mehr mtl. zu zahlen haben werde.
Der Stichtag ist hier jetzt der 25.6.14.
Hier wird sich dann entscheiden, ob die Regresse wieder weiter laufen und man auf das Urteil des BSG, wie viele andere Ärzte auch, im Oktober hoffen muss.
Immer wieder kommen Patienten und fragen: „Wie geht es weiter? Was passiert?“
Ein eigener Kollege, nach außen so besorgt, aus einem Nachbarort, sägt schon an den Patienten und sagt ihnen: „Der macht zu. Kommen sie schon jetzt zu mir.“
Wie arm ein solches Verhalten ist und wie unkollegial brauche ich nicht zu sagen.
Doch dies wird nicht passieren.
Da müssten schon alle, aber auch alle ungünstigen Umstände zusammen kommen, dass man seine Praxis und Haus verkaufen müsste.
Ohne Kampf jedoch und ggfs. Hilfe nach einem ungünstigen Tag, am 25.6., wird es nicht gehen. Dies ist auch die letzte Chance es zu regeln. Weiter hinhalten geht nicht.
Kämpfen Sie bitte dann mit, denn es geht auch um die Patientenversorgung, die demnächst weiter einbricht, nachdem die Kassen und die Politik dem System sehr viel Überschuss Geld entzogen haben und wieder in den roten Bereich rein wandern.
Ihr kämpferischer und dankbarer
J.Blettenberg

Bildquellen
- 20140618-140215-50535065.jpg: Jörg Blettenberg