Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Sehr geehrte Damen und Herren der Presse,
sehr geehrte Politiker,
liebe Unterstützer aus den Aktionsbündnissen gegen Regresse,
Die Lage in Deutschland für Ärzte wird immer unhaltbarer, wie ich unten schildern werde. Selbst das BSG hat festgestellt, dass Willkürverhalten des Beschwerdeausschusses vorliegt. Mit dem Gesundheitsstrukturgesetz wird dies nur fortgeschrieben und umbenannt. Denn es bleiben die gleichen Prüfgremien, nur wird regional etwas vereinbart, wobei Mindesttandards, also der Regress und dessen Zahlung, erhalten bleiben muß. Also ein Fake, der Bürger und Ärzte verschaukelt. Nun werden auch noch Regresse wegen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, zu viel an Krankenhauseinweisungen und Überweisungen möglich werden wie man auf der Seite 3 siehe Anlage Prüfungswahn der Ärztezeitung und im Entwurf des Gesetzes nachlesen kann. Wer legt das fest, wer überprüft es?
- Wir leben mit dem Patientenrechte Stärkungsgesetz und dem BHG Grundsatzurteil, dass Therapie auf dem Stand der Wissenschaft und nach den Leitlinien zu erfolgen hat. Der BGH Entscheid sagt zudem, auch dann, wenn das SGB dies nicht erlaubt und der Arzt dadurch durch einen Regress belastet werden könnte.
- Wir leben mit der ständigen Gefahr der Richtgrößenprüfungen und vieler !!! andere möglicher Prüfungsmöglichkeiten der Kassen. Ein immerwährendes Abwägen, was braucht der Patient, was darf er bekommen. Teils unlösbar dieser Konflikt !
- Regressbedrohung als drittes Mittel der Kostendämpfung im Gesundheitswesen
- Krankenhauskosten, Krankengeld und Terminzwang sind Probleme der Kosten im Gesundheitswesen. Weitere Kostendämpfungsmaßnahmen stellen diese neuen Regelungen dar.. Keiner wird mehr krank geschrieben, auch der Kranke nicht. Man wird ja, wenn dies genauso undurchsichtig wie unsere Prüfungen bei den Beschwerdeausschüssenerfolgt, mit Schadensersatzforderungen der Kassen und evtl. vom Arbeitgeber belangt.
- Wer braucht das, doch wer prüft die Kassen und deren Macht und Geldgebaren? Das was da gemacht wird ist eine Farce und nicht nachvollziehbar. Kassen sind der Staat im Staate und entziehen sich solchen Maßnahmen.
- Regresse gibt es nicht wurde gesagt, bzw. 6 Fälle in NRW. Ich habe alleine die Adressen von 21 Praxen. Eine Umfrage, noch nicht abgeschlossen des Kreisgesundheitsamtes hat als Zwischenergebnis erbracht, dass die Hälfte der Ärzte schon mal mit Regressverfahren zu tun hatten! Die Kassen verplanen Regresseinnahmen als feste Einnahme, wie zuletzt in Kassel vom VDEK Vertreter auch betont.
- Ein oberbergischer Arzt im Ruhestand, der Kollege Drechsler, ist dabei einen Fonds zu gründen, um die Pleite und den Untergang von Praxen der Region durch diese Willkür Regressverfahren zu verhindern. Traurig dass so etwas notwendig scheint.
Die Bürger des Landes werden gezielt fehlinformiert. Mündige Menschen. Hier sollten wir uns ein Beispiel an der Schweiz nehmen.
Deshalb werden wir am 21.11. in Düsseldorf mit unseren Patienten protestieren und gezielt informieren!!!
Meine Bitte geht an die Politik. Beenden Sie diesen Wahnsinn, beenden Sie das Sozialmobbing gegen die Ärzteschaft, werten Sie die Arbeit der im Gesundheitswesen tätigen Hebammen, Altenpflegerinnen, Krankenschwestern etc. endlich positiv und machen Sie Schluß mit der sozialverträglichen Enteignung der dort tätigen Berufe. 99.9 Prozent der dort beschäftigten Menschen verdient nicht diese Missachtung durch Politik und Krankenkassen.
Lindlar, den 30.10.2014